Welt-AIDS-Tag – ACT UP und Aktivismus gegen HIV/AIDS
Heute ist #WeltAIDSTag – ein Tag, an dem seit 1988 für die Rechte von HIV-positiven Menschen eingestanden wird und an dem der Kampf gegen HIV im Mittelpunkt steht.
HIV/AIDS gehört noch lange nicht der Vergangenheit an und das Eintreten gegen die Ausgrenzung von HIV-positiven Menschen weltweit ist immer noch eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
Im Rahmen unseres Themenmonats über soziale Bewegungen von gestern und heute wollen wir auf eine Organisation aufmerksam machen, die schon seit den 1980er Jahren für diese Themen eintritt: ACT UP oder AIDS Coalition to Unleash Power.
Die 1987 in New York City entstandene Gruppe, die bald internationale Vertreter*innen in verschiedenen Ländern hatte, engagierte sich mit politischen Aktionen, um für die Rechte von HIV-positiven Menschen und LGBTQIA+ Personen einzutreten.
So demonstrierten sie 1989 während eines Gottesdienstes in der New Yorker St. Patricks Cathedral gegen den damaligen Kardinal John Joseph O’Connor, der sich trotz der hohen Zahlen an HIV-Fällen gegen Safe-Sex-Praktiken aussprach und häufig queerfeindlich äußerte. Mit einem sogenannten „Die-In“, dem Niederlegen auf dem Boden als Protest gegen das Sterben, setzten sie sich gegen die Doktrinen der katholischen Kirche ein. 111 Protestierende wurden verhaftet und, wie es auf unserem Bild zu sehen ist, teilweise von der Polizei mit Tragen abtransportiert, da sie sich weigerten, aufzustehen.
Ein ähnlicher Protest von ACT UP Deutschland fand 1991 im Fuldaer Dom gegen die zur Bischofskonferenz versammelten Bischöfe statt. Im Abschlussgottesdienst wurde mit Trillerpfeifen, Handzetteln und einem Die-In vor dem Altar auf die Rolle der katholischen Kirche im Umgang mit HIV/AIDS aufmerksam gemacht. Ziel war es, gegen die Diskriminierungen vorzugehen und den konservativen, schwulenfeindlichen Erzbischof Johannes Dyba zu kritisieren.
Der mit ACT UP verbundene Spruch Silence = Death (Schweigen = Tod) hebt hervor, wie wichtig die Aufklärung über und Maßnahmen gegen HIV/AIDS bis heute noch sind. Helfen Sie uns, das Stigma gegen HIV/AIDS zu brechen.