Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Heute am 27. Januar gedenken wir der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 und allen Opfern des Nationalsozialismus.

In unserem Themenmonat Behinderung & chronische Krankheit wollen wir dabei besonders auf die oft vergessenen Morde an Menschen mit Behinderung erinnern.

Etwa 216.000 Menschen mit Behinderungen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und den besetzten Gebieten systematisch ermordet.

Auf Basis der „Rassenhygiene“ und Eugenik wurden bereits 1933 Vorschriften erlassen, die die Ausgrenzung und Ermordung von Menschen mit Behinderung und kranken Menschen ermöglichten. Menschen mit erblichen Krankheiten mussten sich so z.B. zwangssterilisieren lassen (400.000 Personen), wobei viele Menschen dabei starben, schwangere Frauen wurden zu Abtreibungen gezwungen, der Eheschluss war verboten.

In verschiedenen Bundesländern wurden schließlich Tötungsanstalten errichtet, so auch in Hadamar bei Limburg in Hessen, wo 14.500 Menschen mit Behinderungen ermordet wurden.

Die Erinnerung an die Opfer muss immer eine aktive Handlung sein: die Geschichte darf sich nicht wiederholen. Eugenik und ableistisches Gedankengut aber prägt bis heute Teile unserer Gesellschaft, das Leben von Menschen mit Behinderungen wird nicht als gleichwertig betrachtet.

Eine aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte ist essentiell, um die Kontinuitäten bis heute zu erkennen und menschenfeindlichen Strömungen gegenüberzutreten.

#KeinVergessen

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Meldung vom 27. Januar 2023