Gedenktag Porajmos

Heute am 2. August gedenken wir den Rom*nja und Sinti*zze, die während des Nationalsozialismus ermordet wurden.

An diesem Tag im Jahr 1944 wurden im Konzentrationslager Auschwitz fast 4.300 Rom*nja und Sinti*zze ermordet. Die Gesamtzahl der während des Nationalsozialismus ermordeten Rom*nja und Sinti*zze ist allerdings noch viel höher, Schätzungen gehen von über 500.000 Opfern aus.

Der Porajmos (Romanes für „das Verschlingen“) stellt dabei nur den Höhepunkt der Verfolgung der Rom*nja und Sinti*zze dar, die im Nationalsozialismus bereits ab 1933 durch Diskriminierung und Verschleppung systematisch verfolgt wurden.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Verfolgung nicht ab, da viele ehemalige Täter*innen in staatlichen Behörden Diskriminierungen weiterführten und eine Wiedergutmachung des Genozids verhinderten.

Der Völkermord an Rom*nja und Sinti*zze wurde so erst im Jahr 1982 offiziell von der Bundesregierung anerkannt.
Ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer in Berlin, das auf dem Foto zu sehen ist, wurde im Jahr 2012 eingeweiht.

Eine Aufarbeitung des Genozids steht jedoch bis heute aus. Die Unabhängige Kommission Antiziganismus fordert sowohl Entschädigungen für die Opfer und Generationen, die nach 1945 weiter Verfolgung erfuhren, als auch Restitution des gestohlenen Eigentums.

Eine Aufklärung über die gewaltvolle Geschichte und Sensibilisierung für jahrhundertealte rassistische Stereotype ist dringend notwendig. Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze ist noch heute Teil unserer Gesellschaft und muss in seiner besonderen Ausprägung erkannt und verhindert werden, damit strukturelle Benachteiligungen und Gewalt endlich enden können.

Foto Denkmal: Rolf Krahl – CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Gedenktag Porajmos

Meldung vom 2. August 2022