Gedanktag Pulse Shooting
Am 12. Juni 2016 ermordete ein Mann im queeren Nachtclub „Pulse“ in Orlando 49 Menschen und verletzt 53 weitere Menschen. Es war bis zu diesem Datum das tödlichste Ereignis von Gewalt gegen LGBTQIA+ Menschen in den USA und insgesamt der tödlichste Anschlag seit dem 11. September.
Da zu diesem Abend im Pulse Club „Latin Night“ war, handelte es sich bei den meisten Opfern um Latinx Personen. Viele von ihnen zwischen 20 und 30 Jahren alt.
Wir gedenken heute den Opfern und mahnen der Gewalt, der viele queere Person immer noch ausgesetzt sind.
Neben dem gewaltsamen Eindringen in Safe Spaces wie queeren Clubs und Bars sind LGBTQIA+ Personen vor allem auch in der Öffentlichkeit Gewalt ausgesetzt. Eine Umarmung oder ein Kuss auf der Straße kann für ein queeres Paar lebensgefährlich werden. Besonders betroffen sind auch trans* Personen, deren Freiheiten durch das höhere Risiko zu Gewalt erheblich eingeschränkt sind.
In Deutschland gibt es große Forschungslücken zu queerfeindlicher Gewalt, da in den Polizei-Statistiken unzureichend dokumentiert wird. Bis Anfang 2020 gab es noch keine Kategorie für trans*feindliche Gewalt, da diese unter „sexueller Orientierung“ subsumiert wurde. 2021 wurden 870 Fälle und 164 Gewaltdelikte gegen nicht-heterosexuelle Personen vermerkt, dazu 340 Fälle und 57 Gewaltdelikte gegen trans* Personen. (Quelle: Anfrage von Ulle Schauws (Grüne) ans Bundesinnenministerium) Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich sehr viel höher, da viele LGBTQIA+ Personen die Fälle nicht anzeigen, da sie auch bei der Polizei Diskriminierungen fürchten.
Um der Gewalt gegen LGBTQIA+ Personen ein Ende zu setzen, fordern wir eine bessere Dokumentation und umfangreiche Präventionsprojekte.
Die Aufklärung und Sensibilisierung zu queeren Themen ist Teil der Arbeit der MyWay-Stiftung, mit der wir einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Hass und Gewalt gegen LGBTQIA+ Personen leisten wollen. Auch unsere für das Thema sensible Beratungsstelle soll von Gewalt und Diskriminierung betroffene Personen ganzheitlich beraten und empowern.
Damit sich jede queere Person sicher fühlen kann.
