Erinnerung an die ersten CSDs in Deutschland (30. Juni 1979)
Wie gut kennen Sie sich in deutscher LGBTQIA+ Geschichte aus?
Heute vor 43 Jahren war es soweit: der erste deutsche Christopher Street Day wurde gefeiert!
Gleich in mehreren Städten (Bremen, Köln, West-Berlin, Stuttgart) fanden zum zehnjährigen Jubiläum der Stonewall Riots in New York City Demonstrationen, kulturelle Veranstaltungen und Proteste statt.
Obwohl im deutschsprachigen Raum heute zur Erinnerung an den Ort der Proteste in New York von „Christopher Street Day“ gesprochen wird, gab es damals noch unterschiedliche Bezeichnungen für die Demonstrationen: Gay Freedom Day, Gay Pride International oder Gay Liberation Day wurde ausgerufen.
Die Aktionen und Demonstrationen machten vor allem auf die Situation von Schwulen und Lesben in der Bundesrepublik aufmerksam. Unter den Mottos „Mach dein Schwulsein öffentlich!“ oder „Lesben erhebt euch – Und die Welt erlebt euch!“ wurde durch West-Berlin gezogen und vor allem für die komplette Abschaffung des § 175 demonstriert.
Ca. 450 LGBTQIA+ Personen nahmen damals an der Demonstration in West-Berlin teil, um gegen Diskriminierungen zu protestieren. Auch sich selbst stolz und sichtbar zu zeigen war bei den ersten CSDs sehr wichtig, beherrschten Stigmatisierung, Ausgrenzung, Angst und Scham doch häufig noch das Leben von vielen queeren Menschen.
Heute finden in Deutschland über 60 CSDs statt, teils Party, teils Demonstration mit Kritik an den bestehenden Verhältnissen.
Die MyWay-Stiftung gedenkt an diesem Tag den Aktivist*innen der ersten Stunde und erinnert daran, dass der Christopher Street Day immer auch Protest gegen queerfeindliche Diskriminierungen und Gewalt war.
Bild CSD Poster Köln: Peter Raimer, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/