Chronische Krankheiten

Diabetes, Asthma, Depression oder chronische Lungenerkrankungen, Chronic Fatigue Syndrome, Morbus Crohn oder HIV/AIDS – chronische Krankheiten treten auf unterschiedliche Art und Weise auf und verändern den Körper und die Bedürfnisse von Personen auf vielfache Art und Weise. Sie schränken die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit ein und erfordern besondere Maßnahmen im Alltag.

Chronische Krankheiten sind deshalb auch für die Betrachtung von Diversität relevant. Dabei werden chronische Krankheiten häufig in einem Atemzug mit der Vielfaltsdimension Behinderung genannt. Nicht alle Menschen mit Behinderung leiden jedoch an einer chronischen Krankheit und nicht alle Menschen mit chronischen Krankheiten haben z.B. einen gesetzlichen Anspruch auf Unterstützung, da ihre Krankheit nicht als Behinderung anerkannt wird.

Menschen mit chronischen Krankheiten sehen sich jedoch genauso Barrieren gegenüber wie Menschen mit Behinderung, wobei häufig dazukommt, dass eine chronische Krankheit, wie auch einige Formen von Behinderung, nicht sichtbar sind. Chronisch kranken Personen wird deshalb häufig das Recht auf Unterstützung abgesprochen.

Besonders durch die Unsichtbarkeit von chronischen Krankheiten ist vielen Menschen nicht bewusst, wie viele Personen betroffen sind. Statista stellte jedoch in einer Befragung 2019 fest, dass 46 % aller Befragten mit einer chronischen Krankheit leben.

Diskriminierungen wegen des Gesundheitszustands sind keine Seltenheit, wurden bis jetzt aber nur bedingt gesetzlich verboten. Sie sind nur durch das Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz geschützt, wenn sie als Behinderung anerkannt sind, und sind nicht ausdrücklich in der Definition von Behinderung im Grundgesetz genannt. Besonders im Arbeitsleben und bei Versicherungsdienstleistungen sind Diskriminierungen häufig.

Eine Erweiterung des gesetzlichen Schutzes z.B. mit dem Schaffen einer neuen Dimension „Gesundheitszustand“ könnte Menschen mit chronischen Krankheiten vor Diskriminierung schützen. Dafür wird es höchste Zeit.

Chronische Krankheiten

Meldung vom 17. Januar 2023