Arten der Barrierefreiheit
Wovon sprechen wir eigentlich, wenn wir über Barrierefreiheit reden? Welche Barrieren werden abgebaut, welche bleiben bestehen, weil Menschen ohne Behinderung nicht für sie sensibilisiert sind?
Barrierefreiheit ist notwendig, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft zu gewährleisten. #TeilhabeIstMenschenrecht
Doch vielfach sind Orte und Veranstaltungen nicht barrierefrei – selbst, wenn sie dies behaupten. Sie sind vielmehr barrierearm, wenn z.B. Aufzüge bestehen, aber kein Leitsystem für sehbehinderte und blinde Menschen vorhanden ist.
Der Abbau von Barrieren muss deshalb vielfältig sein:
Leichte Sprache und Bebilderung hilft z.B. Menschen mit Lernschwierigkeiten Texte und Gespräche zu erfassen, sodass sie an der Unterhaltung teilnehmen können. Ein*e Gebärdensprachendolmetscher*in oder Untertitelung kann hier hörbehinderte und gehörlose Menschen integrieren. Blinde und sehbehinderte Menschen wiederum brauchen Leitsysteme, Braille, Sprachbedienungssysteme, Vergrößerungssoftware oder Audiodeskription. Auch neurodivergente Personen erfahren Barrieren in ihrem Alltag, so hindert sie z.B. eine Umgebung mit vielen Reizen wie Geräuschen oder Lichtern an der Teilhabe, Hilfsmittel wie Lärmschutzkopfhörer oder Sonnenbrillen werden aber von vielen Arbeitgeber*innen nicht erlaubt.
Besonders in der Arbeitswelt wäre eine einfache Maßnahme das Ermöglichen von Home Office, da so viele Barrieren auf dem Weg zur Arbeit oder am Arbeitsplatz selbst vermieden werden.
Das wohl größte Potential – aber auch Problem – für Menschen mit Behinderung bietet so auch die #Digitalisierung. Werden bspw. blinde Menschen von der digitalen Welt vielfach ausgeschlossen, ermöglicht es ihnen und vielen Menschen mit Behinderung wie mobilitätseingeschränkten Personen bei der barrierearmen Umsetzung des Internets mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
Der Abbau von Barrieren muss dabei immer als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen werden, wobei besonders gesetzliche Verpflichtungen wichtig sind – denn Barrieren und ihr Abbau gehen nicht nur einzelne Personen, sondern uns alle an.
