In unserer Arbeit folgen wir dem Grundsatz, dass einfach anders sein selbstverständlich sein muss und Veränderungen möglich sind.

Vielfalt ist nicht optional.

Deutschland ist eine plurale und bunte Gesellschaft, in der jeder Person eine Möglichkeit zur Teilhabe und Partizipation offenstehen muss. 

Vielfalt ist kein Selbstzweck.

Sie begründet sich in realen gesellschaftlichen Verhältnissen, die repräsentiert, wertgeschätzt und geschützt werden müssen.

Damit jedem Menschen in unserer Gesellschaft Wertschätzung und Respekt entgegengebracht wird, wollen wir aktiv gesellschaftliche Veränderungen vorantreiben. Aus diesem Grund wollen wir so viele Stimmen für Vielfalt wie möglich zusammenbringen, um über die Sichtbarmachung von Vielfalt Akzeptanz und Anerkennung zu fördern, sowie Schutz vor Diskriminierung für alle zu erreichen.

Für uns ist zentral, mit und nicht über Menschen zu sprechen.

Durch die Förderung von Austausch beim Thema Diversität machen wir Vielfalt erlebbar.

Indem wir Vielfalt sichtbar machen und leben, stellen wir marginalisierte Menschen selbst in den Mittelpunkt der Diskussion um Diversität und vermitteln neue Perspektiven für den öffentlichen Diskurs.

Unser Ansatz ist entschieden diskriminierungskritisch.

Wir wollen nicht nur die Chancen von Diversität wahrnehmen, sondern vor allem aktiv ein Zeichen gegen individuelle und strukturelle Diskriminierung setzen.

Fokus Intersektionalität

Um alle Diversitätsdimensionen in den Blick zu nehmen, agieren wir ganzheitlich. Intersektionalität, also das Ineinanderwirken und die Gleichzeitigkeit von verschiedenen Diskriminierungsformen, sowie Mehrfachzugehörigkeiten und -diskriminierungen, fokussieren wir deshalb besonders.

Vernetzen für mehr Vielfalt und Veränderung

Um gesellschaftliche Veränderungen voranzubringen, braucht es den Zusammenschluss von unterschiedlichen Menschen, die gemeinsame Werte teilen. Deshalb freuen wir uns auf jede*n, der*die aufgeschlossen und solidarisch füreinander und miteinander sich für geteilte Ziele einsetzen möchte.

Veränderungen im Denken und Handeln vorwärtstreiben

Damit wir einer diskriminierungssensiblen, offenen deutschen Gesellschaft näherkommen, muss die Aufklärung über und Sensibilisierung für verschiedene Diskriminierungsformen und -ebenen gefördert werden. Genauso müssen Handlungsoptionen von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen ausgelotet und gesteigert werden, denn Empowerment und Selbstbestimmung ermöglichen es uns, gemeinsam nachhaltige Veränderungen zu gestalten.

Werte

Wertschätzung

Toleranz und Akzeptanz sind wichtige Meilensteine auf dem Weg in eine vielfältige Gesellschaft, für uns ist eine wertschätzende Haltung allen Menschen gegenüber selbstverständlich und bildet die Basis unserer Arbeit.

Für uns ist Vielfalt nicht etwas, das nur passiv geduldet oder zugelassen wird, sondern etwas, das aktive Anerkennung erfährt und wertgeschätzt wird. Wir sind der Überzeugung, dass alle Menschen das Recht haben, immer und überall Respekt und Wertschätzung zu erfahren.

Wertschätzung findet dabei nicht unter Ausblendung von persönlichen Merkmalen statt, vielmehr ist ein Mensch mit all ihren*seinen Facetten wertzuschätzen.

Offenheit

Grundvoraussetzung für das gesellschaftliche Zusammenleben ist Offenheit, da Pluralität viele unterschiedliche Menschen mit vielen unterschiedlichen Einstellungen und Betrachtungsweisen hervorbringt.

Offenheit bedeutet für uns sich aktiv, aufgeschlossen und wertfrei mit neuen Perspektiven und neuem Wissen auseinanderzusetzen. Es heißt, Stimmen von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen ernst zu nehmen und für ihre Forderungen ein offenes Ohr zu haben, ohne defensiv zu werden.

Eine kontinuierliche Selbstreflexion und lebenslanges Lernen sind dazu unerlässlich. Da die Leitlinie unserer Arbeit ist, die Menschen dort abzuholen, wo sie aktuell sind, ist Offenheit für Kritik ebenso wichtig wie Fehlertoleranz.

Gerechtigkeit

In unserem Einsatz für mehr Vielfalt streben wir mit Mitteln der verständigungsorientierten Kommunikation nach sozialer Gerechtigkeit.

Zentral sind für uns die gleichen Rechte und der gleiche Zugang zu Möglichkeiten für alle. Eine faire Verteilung von Ressourcen ermöglicht hierbei, dass Bildung, Gesundheit, das Wohlergehen und die Partizipation einer Person gesichert sind.

Es schließt darüber hinaus auch die Befähigung zur Aneignung, Verwendung oder Umsetzung dieser Rechte und Ressourcen ein. Es muss also eine Chance auf Verwirklichung geben. Eine gerechte Gesellschaft fördert nach unserem Selbstverständnis somit Empowerment.

Solidarität

Um für die Belange von Anderen einzutreten müssen wir nicht gleich sein.

Wir solidarisieren uns mit allen Menschen mit Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen, vor allem auch mit Menschen, die andere Diskriminierungsformen erfahren, als wir selbst.

Die Perspektiven und Erfahrungen von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen sollen immer zuerst wahr- und vor allem ernstgenommen werden.

Ein Zusammenschluss aus vielfältigen Personen gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam Handlungskraft zu entfalten – damit Vielfalt zur Mehrheit und Norm wird.

Ziele

Unser Vorhaben der Steigerung der Anerkennung von Vielfalt in der Gesellschaft wollen wir unter anderem durch folgende Ziele verwirklichen:

Netzwerk „Vielfalt vernetzt“

Wir streben ein starkes Netzwerk für Vielfalt für das Gebiet Rhein-Main/Hessen an, bei dem sich verschiedene Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Verbände und andere Selbstorganisationen einzelner Vielfaltsdimensionen sowie Unternehmen, Forschungsvereinigungen, Universitäten und andere Organisationen und Institutionen vernetzen und verbünden können, um gemeinsame Projekte zu realisieren und geteilten Werten und Wissen durch ihre Reichweite eine größere Öffentlichkeit und mehr Gehör zu verschaffen.

Durch die Übernahme der Aktivierung und Koordination des Netzwerks wollen wir den Netzwerkmitgliedern eine Plattform bereitstellen, auf der sie ihr Wissen und ihre Expertise über das Thema teilen und sich gemeinsam austauschen können. Wir möchten Vermittlungsarbeit leisten, um neue Personen mit den Organisationen zu verknüpfen, gemeinsam Aktionen durchzuführen und Synergieeffekte zu erzielen.

Für 2022 haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere Netzwerkidee im Raum Darmstadt und dem Rhein-Main-Gebiet bekannt zu machen und im Herbst ein erstes Netzwerktreffen zum Zusammenschluss und Austausch von Einzelpersonen, Vereinen, Verbänden und anderen Organisationen umzusetzen. Die Verständigung über gemeinsame Aktionen und gegenseitige Unterstützung steht dabei im Vordergrund.

Langfristig planen wir die Umsetzung einer Messe für Vielfalt, die die Möglichkeit bieten soll, dass sich Vereine, Verbände und andere Selbstorganisationen gemeinsam präsentieren und ihre geteilten Werte und ihr Wissen weitergeben können. Eine Bühne für öffentliche Gesprächsrunden und Vorträge, Stände und Mitmachaktionen sollen dem Thema Vielfalt und der Sensibilisierung für Diskriminierungsmechanismen eine noch größere Reichweite geben.

Beratung und Empowerment

Menschen mit Diskriminierungserfahrungen wollen wir durch Beratung, Workshops und Seminare zu neuen Handlungskompetenzen verhelfen und ihre Handlungssicherheit im Umgang mit Diskriminierungen stärken. Die Sensibilisierung für Diskriminierungsstrukturen und Aufklärung über Wege gegen sie vorzugehen soll Wissen und Selbstbewusstsein aufbauen, Menschen mit Diskriminierungserfahrungen werden so darin unterstützt, ihre Rechte einzufordern

Der Aufbau einer Beratungsstelle für Menschen mit Diskriminierungserfahrungen in Darmstadt soll 2022 vorangetrieben werden. Als Erstanlaufstelle für Menschen mit Diskriminierungserfahrungen und ihren Angehörigen konzipiert, soll die Beratung den Fokus sowohl auf Alltags- und berufliche Diskriminierung, als auch Diskriminierung beim Umgang mit Ämtern legen.

Wenn Sie daran Interesse haben, bei uns ehrenamtlich tätig zu werden, sprechen Sie uns gerne an! Wir freuen uns auf Ihre E-Mail an info@myway-stiftung.de oder Ihren Anruf unter 06151-62 700 40.

Die Beratung und das Coaching zur Entwicklung von Handlungskompetenzen, zur emotionalen Stärkung, aber auch Vermittlung zu anderen Anlaufstellen, Selbstorganisationen und Selbsthilfegruppen soll umfangreich und individuell zugeschnitten Menschen empowern und Mittel an die Hand geben, um mit Diskriminierungen umgehen zu können.

Gemeinsam wollen wir gegen Diskriminierungsmechanismen arbeiten, um einer offenen, wertschätzenden und diskriminierungssensiblen Gesellschaft entgegenzustreben.

Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit

In der Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit wollen wir Erkenntnisse der Gender- und Diversitätsforschung in die Öffentlichkeit, das gesellschaftliche Miteinander und in die wirtschaftliche Praxis tragen.

Dafür erarbeiten und veröffentlichen wir Informationsmaterialien und Publikationen, die für die breite Masse verständlich sind und wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse über Diskriminierung und Diversität für jede*n zugänglich machen. Der Transfer von der Theorie in die Praxis soll eine Anwendung des Wissens in unterschiedlichen Kontexten möglichst leicht machen und eine Teilhabe von jedem Menschen – egal, welchen Bildungsstand er*sie hat – an den Gesprächen über die Vielfalt unserer Gesellschaft gewährleisten.

Die Dokumentation und Vermittlung von Erfahrungswissen von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen, das noch nicht wissenschaftlich erfasst worden ist, aber einen wertvollen Beitrag zum Verständnis von Diskriminierungsmechanismen liefert, soll ebenso gefördert und umgesetzt werden.

Wir möchten Räume schaffen für die Aufklärung und den Austausch über Vielfalt und konzipieren und organisieren dafür Veranstaltungen, bei denen viele verschiedene Menschen zusammenkommen können, um sich auf Augenhöhe zu verständigen.

Es soll mit und nicht über marginalisierte Menschen gesprochen wird. In Gesprächen über Vielfalt müssen vielfältige Menschen repräsentiert sein. Dafür möchten wir eine Plattform für Selbstorganisationen verschiedener marginalisierter Gruppen schaffen, die Inklusion und Zusammenschluss bei gleichberechtigter Teilhabe in den Vordergrund stellt.